Nicht titulierte Forderungen sind alle offenen Forderungen, die noch nicht über einen Titel abgesichert wurden. Tatsächlich ist die Titulierung aber lange nicht bei allen offenen Forderungen nötig. In Wahrheit machen nicht titulierte Forderungen nämlich den Löwenanteil der übergebenen Posten im professionellen Forderungsmanagement aus. Mit 5 überraschenden Fakten zu nicht titulierten Forderungen steigen wir in diesen Blogbeitrag ein!
#1: Nicht titulierte Forderung = frische Forderung?
Klar, dass es im klassischen Inkasso meist um nicht titulierte Forderungen geht. Den Titel, also das verbriefte Recht an einer Forderungen, braucht es nämlich nicht immer, und wenn, dann viel später im Inkassoablauf.
Inkasso und Forderungsmanagement als echte ad-hoc-Lösung wird nämlich immer dann notwendig, wenn eine Forderungssache tatsächlich gestört ist, das betriebliche Mahnverfahren an seine Grenzen kommt und die offene Forderung initial an ein Inkassobüro übergeben wird. Dann ist der Posten in der Regel sechs bis acht Wochen alt: Die Forderung ist zwar in Verzug, aber keinesfalls gefährdet.
Entsprechend sind die meisten Forderungen, die an uns als Inkassodienstleister übergeben werden, frische Mandate und betreffen nicht titulierte Forderungen.
#2: Eine nicht titulierte Forderung verjährt schneller
Die meisten nicht titulierten Forderungen sind von der regelmäßigen Verjährungsfrist betroffen. Diese beträgt drei Jahre zum Ende des dritten Jahres nach Entstehen einer Forderungen. Entsprechend verjähren bspw. offene Posten aus dem Jahr 2024 zum 31. Dezember 2027. Dabei ist es unerheblich, wann genau im laufenden Jahr die Forderung entstanden ist.
Eine Verjährung bedeutet, dass alle Rechtsansprüche an einer offenen Forderung erlöschen – der offene Posten ist damit gegenstandslos und kann nicht mehr vom Schuldner verlangt werden.
Das ist der Grund, warum seriöse Inkassodienstleister meist auf eine Titulierung abstellen: Ist eine Forderung nämlich per Titel abgesichert, ist sie volle 30 Jahre lang gültig!
#3: Eine nicht Titulierte Forderung hat hervorragende Aussichten im Inkasso
Dabei sind nicht titulierte Forderungen ideal im vorgerichtlichen Inkasso aufgehoben. Mit rund 50% Erfolgsquote machen sie den größten Anteil am Erfolg im professionellen Forderungsmanagement aus.
So kommen Mandanten schnell zu ihrem Geld und profitieren von modernem Inkasso, dass längst als Problemlöser und Moderationsinstanz auftritt. Parallel funktioniert das vorgerichtliche Forderungsmanagement stets strategisch und chancenoffen, sodass die Option, auf eine Titulierung hinzuarbeiten, immer besteht.
#4: Jede nicht titulierte Forderung lässt sich titulieren
Der begehrte Titel lässt sich in der Tat für unstrittige Forderungen praktisch immer erwirken. Die Standardmethode im Inkasso ist der Weg über ein gerichtliches Mahnverfahren.
Dann stellen Inkassodienstleister im Namen ihres Mandanten Mahnantrag beim zuständigen Mahngericht, dass dann einen Mahnbescheid erlässt und der Gegenseite zustellt. Im zweiten Schritt wird dann der Vollstreckungsbescheid beantragt & erlassen. Der unwidersprochene Vollstreckungsbescheid ist dann bereits der Titel, der die Forderung für 30 Jahre absichert. Zusätzlich eröffnet die Titulierung die Zwangsvollstreckung, sodass sich dann auch gegen den Willen des Schuldners auf sein Vermögen zugreifen lässt.
Neben dem Vollstreckungsbescheid sind auch Urteile. Gerichtliche Vergleiche, Kostenfestsetzungsbeschlüsse oder europäische Zahlungsbefehle vollständige Titel, die dieselben Rechte garantieren. Und: Sie alle haben ihr Leben einmal als nicht titulierte Forderung begonnen.
#5: Nicht titulierte Forderungen eignen sich ideal im Mediativinkasso
Die Stärke im modernen Forderungsmanagement ist die Moderation von Zahlungsstörungen. Im Zentrum steht eine saubere Schuldnerkommunikation, die eine faire Lösung für alle Seiten avisiert. Der Schuldner wird in seiner Lebenssituation ernst genommen und kommt dann meist seiner Zahlungsverpflichtung nach.
Dieser Ansatz ist sozusagen per Design dem vorgerichtlichen Inkasso und der Arbeit an nicht titulierten Forderungen vorbehalten. Dergestalt mit säumigen Zahlern zu kommunizieren zahlt voll auf die Erfolgsquoten im Inkasso ein und schont die Kundenbeziehung.
Nicht titulierte Forderungen bieten entsprechend bereits manche Hebelpunkte, die sich im Laufe der Inkassobearbeitung allenfalls erweitern lassen. Das macht Inkasso so erfolgreich.
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