Mit den titulierten Forderungen ist das so eine Sache: Ohne Titulierung gehen Ansprüche verloren, weil sie irgendwann von der Verjährung betroffen sind, die Titulierung selbst bedeutet aber leider noch nicht, dass auch endlich bezahlt wird. Mit anderen Worten: Eine titulierte Forderung ist allenfalls ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Realisierung offener Posten. Das wirft Fragen auf, die wir in diesem Blogbeitrag klären möchten!

Die titulierte Forderung schnell erklärt

Die wichtigste Frage dürfte sein, was die ominöse titulierte Forderung eigentlich genau ist. Denn im Inkasso und Forderungsmanagement taucht der sperrige Begriff immer wieder auf.

Bei einer titulierten Forderung aka. beim Schuldtitel handelt es sich im rechtlichen Sinne um eine öffentliche Urkunde zum Beweis eines Anspruches. Dass es also lediglich um den Anspruch, noch nicht aber um die Auszahlung dieses Anspruches geht, ist schon per juristischer Definition angelegt. Und genau an dieser Stelle treten spezialisierte Dienstleister im Forderungsmanagement auf den Plan, die sich um die Realisierungsarbeit im nachgerichtlichen Inkasso kümmern. Doch auch, wenn es darum geht, offene Posten überhaupt in titulierte Forderungen zu verwandeln, sind Inkassodienstleister häufig die richtigen Ansprechpartner.

Exkurs: Titel erwirken

An einen Titel zu kommen funktioniert nämlich auf mehrere Arten. Um das zu verstehen, lohnt ein kurzer Blick auf die wichtigsten Titelvarianten:

  • Gerichtliche Vergleiche & Urteile
  • Vollstreckungsbescheide

Die Einteilung in Gerichtsurteile & gerichtliche Vergleiche einerseits und den Vollstreckungsbescheid andererseits verdeutlicht einen gravierenden Unterschied, wenn es darum geht, einen Titel zu erwirken: Die ersten beiden Varianten sind Ergebnisse eines streitgerichtlichen Klageverfahrens, der Vollstreckungsbescheid ist das Resultat im gerichtlichen Mahnverfahren.

Ist ein Titel einmal erwirkt, ist die betreffende Forderung für 30 Jahre abgesichert. Außerdem steht dann das rechtliche Instrumentarium der Zwangsvollstreckung zur Verfügung: Gläubiger können dann erstmals auch gegen den Willen des Schuldners auf dessen Vermögen zugreifen, um ihre Rechte durchzusetzen.

Die richtige Strategie ist entscheidend für jede titulierte Forderung

Die Sache mit der Zwangsvollstreckung ließt sich jedoch viel martialischer, als sie wirklich ist. In Wahrheit ist die Arbeit, eine titulierte Forderung zu Geld zu machen, nämlich strategischer Natur und hat nichts mit dem wilden Westen zu tun.

So verbergen sich hinter dem Begriff der Zwangsvollstreckung beispielsweise mehrere, mitunter sehr komplexe Pfändungsmaßnahmen: Die klassische Taschen- oder Sachpfändung mit dem kuckucksklebenden Gerichtsvollzieher, wie man sie sich landläufig vorstellt, spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Die Pfändung von Konten, Steuerrückzahlungsansprüchen, Gehältern oder auch Mietkautionen beim jeweiligen Drittschuldner ist hier aussichtsreicher und kommt entsprechend auch in der Praxis öfter vor. Jedoch können Gläubiger bzw. Inkassodienstleister auch hier nicht einfach munter drauf los pfänden.

Jeder Pfändungsmaßnahme geht nämlich sinnigerweise eine eingehende Recherche zum aktuellen Status eines Schuldners voran: Hat der Schuldner bspw. eine Vermögensauskunft abgegeben? Ist er arbeitslos oder berufstätig? Wie sind seine familiären Verhältnisse? Ist er womöglich unterhaltspflichtig? Wie steht es um seine Bonität? Oder befindet sich ein Schuldner womöglich in der Privatinsolvenz?

Schuldnermonitoring & Zugriff

Solche Fragen sind stets Gegenstand eines ordentlichen Schuldnermonitorings. Nur, wenn die Verhältnisse eines Titelschuldners bekannt sind, lässt ich die passende Maßnahme zur richtigen Zeit ergreifen. Bei berufstätigen Schuldnern kann bspw. eine Lohnpfändung Aussicht auf Erfolg haben, während bei Schuldnern, die die Vermögensauskunft abgegeben haben, Geduld gefragt ist.

Eine saubere Realisierungsarbeit nimmt jeden Schuldner und jede titulierte Forderung als Einzelfall wahr. Die strategische Entscheidung fällt dann streng nach Datenlage und führt in den meisten Fällen letztendlich zum Erfolg: Dann zahlen sich Titel für Gläubiger aus & sie kommen zu ihrem Geld.

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