Inkassovollmacht

Die Inkassovollmacht besteht aus zwei wichtigen Teilen: Erstens ist sie die Beauftragung des Inkassodienstleisters mit dem Forderungseinzug. Zweitens bevollmächtigt sie das Inkasso Büro, Zahlungen für den Inkassomandanten entgegenzunehmen.

In der Inkassovollmacht zeigt sich wiederum die Sonderstellung, die Inkasso als Finanzdienstleistung im Rahmen der Volkswirtschaft einnimmt. Denn kaum ein anderer Dienstleister, den Unternehmen beauftragen, braucht eine Vollmacht. Allein Banken und Rechtsanwälte bilden hier eine Ausnahme.

Ein Inkassounternehmen agiert nämlich als waschechter Dienstleister. Es erbringt die Leistung, offene Forderungen für einen Inkassomandanten zu realisieren. Dennoch wird das Inkassounternehmen meist nicht vom Auftraggeber bezahlt; die Inkassogebühren werden im Rahmen des Inkassoverfahrens direkt beim Schuldner geltend gemacht, da sie einen sog. Verzugsschaden darstellen.

Entsprechend bezahlen Schuldner die Inkassogebühren (und bestimmte Auslagen) und die Hauptforderung. Damit erhalten Inkassounternehmen im Erfolgsfall eine Summe X auf das Einzahlungskonto. Die Hauptforderung, die ja in der Gesamtsumme enthalten ist, stellt dabei sog. Fremdgeld dar, das dem Inkassomandanten gehört.

Dieses Fremdgeld (die Hauptforderung) wird damit kurzfristig treuhänderisch vom Inkasso Unternehmen verwaltet und natürlich an den Gläubiger ausbezahlt. Um diesen Verwaltungsakt rechtlich abzusichern, braucht es die Inkassovollmacht.

HINWEIS: Inkassounternehmen dürfen nur die über eine Vollmacht abgedeckten Handlungen ausführen. Alle Maßnahmen, die Kosten verursachen (bspw. der Einstieg in ein gerichtliches Mahnverfahren), werden stets separat mit dem Auftraggeber abgesprochen! Inkassomandanten müssen also nie unabsehbare Kosten befürchten!