Ist Inkasso kostenlos für Auftraggeber? Die Frage nach kostenlosem Forderungsmanagement und Inkasso zum Null-Tarif geistert seit mehreren Jahren durchs Internet. Und in der Tat ist das Thema Inkassokosten gar nicht so einfach zu erklären. In diesem Blogbeitrag beantworten wir daher endlich die Frage, die vielen Gläubigern unter den Nägeln brennt: Ist Inkasso kostenlos für Auftraggeber?

Die Kurzfassung lautet: Nein, Inkasso ist nicht kostenlos, es kann aber kostenneutral funktionieren.

Mit dieser Antwort dürften Sie allerdings ungefähr so schlau wie vorher sein. Mit anderen Worten: Es braucht Kontext & eine verständliche Erklärung. Denn zwischen kostenlos & kostenneutral besteht in der Tat ein größerer Unterschied, als es den Anschein erweckt.

Inkasso kostenlos: Die Abrechnungsroutine

Lassen Sie uns das Thema einmal von Angang bis Ende durchspielen: Wer einen Inkassodienstleister beauftragt, tut rechtlich gesehen nichts anderes, als bspw. einen Web-Designer mit der Erstellung einer neuen Webseite zu beauftragen. Beide (das Inkasso Büro und der Web-Designer) sind Dienstleister, die eine bestimmte Leistung erbringen.

Im Fall des Inkassounternehmens besteht die Dienstleistung darin, einen (oder mehrere) offene Posten beizutreiben & sie in den Inkassoablauf zu übernehmen. Bei Erfolg wird die offene Forderung dann an den Auftraggeber (den Gläubiger) ausbezahlt.

Worin liegt nun der Unterschied zwischen beiden Dienstleistungen?

Der Web-Designer wird seine Rechnung selbstverständlich an den Auftraggeber schicken, der hier natürlich bezahlen muss. In der Theorie wäre es beim Inkassodienstleister nichts anderes: Auch er würde seine Leistung, das Eintreiben der offenen Forderung, beim Auftraggeber in Rechnung stellen.

Hier stellt die Inkassoabrechnung aber in der Tat einen Sonderfall dar!

Denn dass das Inkassoverfahren überhaupt nötig wurde, liegt ja daran, dass der Schuldner nicht rechtzeitig bezahlt hat. Er verschuldet also das Forderungsmanagement durch sein Verhalten. Würde nun der Inkassodienstleister seine Rechnung mit den gesetzlichen Inkassogebühren & allen Auslagen an den Auftraggeber (den Gläubiger) stellen, müsste dieser die Realisierungskosten im Forderungsmanagement wiederum beim säumigen Zahler geltend machen. Sonst würde ja der Gläubiger einen Schaden aus dem Zahlungsverzug und der Verfolgung davontragen & eine Umsatzeinbuße in Kauf nehmen müssen.

Und hier liegt der Hase im Pfeffer:

Diesen unnötig komplexen Verrechnungsaufwand spart man sich nun im Inkasso & kürzt das Ganze sinnvoll ab. Die Inkassogebühren stellen nämlich einen sog. Verzugsschaden dar und gehen damit ohnehin zulasten des Schuldners. Entsprechend werden sie dann auch direkt in der Inkassomahnung beziffert und verlangt, sodass Schuldner neben der Hauptforderung eben auch die Inkassokosten, Auslagen & Pauschalen bezahlen.

Der Inkassodienstleister leitet dann die Hauptforderung an den Auftraggeber weiter und behält die Nebenforderung (Inkassokosten plus Auslagen & Pauschalen) als eigenen Umsatz.

Puh, ganz schön kompliziert, finden Sie nicht?

Inkasso kostenlos vs. Inkasso kostenneutral: Achtung Falle!

Glücklicherweise funktioniert die Inkassoabrechnung routiniert & transparent, sodass Auftraggeber immer wissen, woran sie sind & wann Kosten entstehen können.

Warum also werben Inkassounternehmen nicht auf breiter Front mit „Inkasso kostenlos?“

Das liegt einerseits daran, dass Inkasso eben nicht kostenlos in dem Sinne ist, wie bspw. Freibier. Denn Kosten entstehen ja und müssen auch bezahlt werden – wenn auch idealerweise nicht vom Auftraggeber. Andererseits können im Laufe des Forderungsmanagements Auslagen entstehen, die dann tatsächlich (zunächst) vom Auftraggeber zu tragen sind. Dazu gehören bspw. Kosten für die Adressermittlung und natürlich Gerichtsgebühren, wenn offene Forderungen in ein gerichtliches Mahnverfahren übergehen.

Am Ende sind aber alle Kosten, die Auftraggeber verauslagen, immer ein Verzugsschaden. Unterm Strich kommen sie also auf die Hauptforderung drauf & gehen selbstverständlich zulasten des Schuldners.

Inkasso kostenlos für Auftraggeber funktioniert entsprechend nicht wirklich – eine kostenneutrale, seriöse Verfolgung offener Forderungen mit dem richtigen Partner im professionellen Forderungsmanagement hingegen schon!

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