Gerichtsvollzieher als Vollstreckungsbeamte

Der Gerichtsvollzieher spielt im Inkasso ausschließlich in der nachgerichtlichen Arbeit an titulierten Forderungen eine Rolle. Als Organ der Zwangsvollstreckung ist es seine Aufgabe, Forderungen zu vollstrecken, d.h. beim Schuldner (auch gegen dessen Willen) geltend zu machen.

Dabei geht es in der nachgerichtlichen Zusammenarbeit mit Gerichtsvollziehern im Inkasso im Kern um drei Aufgaben:

1. Abnahme der Vermögensauskunft
2. Sach- oder Taschenpfändung
3. Verhaftung eines Schuldners

Denkbar sind auch immer Kombinationen dieser Gerichtsvollzieheraufträge. Dann geht es bspw. um eine Sachpfändung & ersatzweise um die Abnahme einer Vermögensauskunft. Das bedeutet, dass der Gerichtsvollzieher mit einem Pfändungsauftrag kommt. Genügen die Wertsachen des Schuldners allerdings nicht, um die Pfändung zu befriedigen oder gibt es überhaupt nichts zu pfänden, wird der Gerichtsvollzieher ersatzweise die Vermögensauskunft beim Schuldner abnehmen.

In der Praxis haben solche Kombinationsaufträge den Vorteil, dass kein separater Auftrag erteilt (und bezahlt) werden muss, sondern dass die Maßnahme immer zu einem Ergebnis führt. Das ist dann wiederum die Grundlage für die strategische Arbeit in der Titelüberwachung.

Neben den Standardaufträgen lassen sich auch Nacht-, Früh-, Spät- oder Wochenend-Pfändungen beauftragen. Dann tauchen Gerichtsvollzieher bei Schuldnern auf, die zu den normalen Pfändungszeiten nicht angetroffen werden.

Gerichtsvollzieher arbeiten in enger & verlässlicher Partnerschaft mit Inkassounternehmen zusammen. Sie erhalten Ihre Aufträge entweder direkt oder zentral über die Gerichtsvollzieherverteilerstelle. Als Bindeglied zwischen administrativem Forderungsmanagement und der Pfändungspraxis sind sie unverzichtbar in der nachgerichtlichen Durchsetzung vieler titulierter Ansprüche.