Was ist ein Titel bei Gericht? Welche Rolle spielt er im Forderungsmanagement und wie lässt sich überhaupt an den Titel bei Gericht kommen? Wichtige Fragen im nachgerichtlichen Inkasso, denen wir in diesem Blogbeitrag nachspüren.

Die Frage „Was ist ein Titel bei Gericht“ stellt sich im Forderungsmanagement immer dann, wenn ein vorgerichtliches Inkasso und die erste Hälfte eines gerichtlichen Mahnverfahrens noch nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben. Seriöse Dienstleister im Forderungsmanagement raten dann nämlich meist dazu, Die Titulierung einer offenen Forderung ins Auge zu fassen, um alle Vorteile in der nachgerichtlichen Zwangsvollstreckung im Forderungsmanagement nutzen zu können.

Doch der Reihe nach. Die wichtigsten drei Fragen rund um Titel bei Gericht lauten:

  • Was ist ein Titel bei Gericht?
  • Woher kommt der Titel?
  • Welche Rolle spielen Titel im Forderungsmanagement?

Was ist ein Titel bei Gericht?

Der Titel bei Gericht ist kein spezifisches Dokument, sondern eher eine rechtliche Kategorie gerichtlicher Dokumente. Der Titel alias Schuldtitel alias die titulierte Forderung stellt nämlich vor allem eine Statusveränderung für eine rechtliche Angelegenheit (bspw. eine offene Forderung) dar. Allem voran verbrieft ein Titel das Recht auf eine Forderung und macht sie damit bspw. immun gegen die regelmäßige Verjährung.

Zusätzlich wirkt der Titel bei Gericht der Rechtsverwirkung entgegen, sichert die Forderungssache für 30 Jahre und (der spannendste Aspekt im Forderungsmanagement) eröffnet das Instrumentarium in der nachgerichtlichen Zwangsvollstreckung.

Woher kommt der Titel?

Wenn es sich bei einem Titel bei Gericht also nicht im ein spezifisches Dokument handelt, sondern unterschiedliche gerichtliche Dokumente das Prädikat Titel tragen können, ist es nur logisch, dass Titel auch auf unterschiedlichen Wegen erwirkt werden können.

Die häufigsten Wege, auf denen Forderungen tituliert werden, sind Folgende:

Titel bei Gericht im streitgerichtlichen Klageverfahren

Herrscht Uneinigkeit über die Rechtmäßigkeit einer offenen Forderung zwischen Gläubiger und Schuldner, geht die Angelegenheit über kurz oder lang in ein streitgerichtliches Klageverfahren über. Inkassodienstleister haben damit übrigens nichts zu tun!

Ein solches Klageverfahren geht dann auf eine von drei Arten aus:

  1. Urteil zugunsten des Gläubigers: Das Gericht fällt ein Urteil, das den Schuldner dazu verpflichtet, die offene Forderung zu bezahlen
  2. Urteil zugunsten des Schuldners: Das Gericht stellt fest, dass der Schuldner die offene Forderung nicht bezahlen muss
  3. Gerichtlicher Vergleich: Die streitenden Parteien einigen sich auf einen Vergleich, der dann ebenfalls gerichtlich festgestellt wird

Titel bei Gericht im gerichtlichen Mahnverfahren

Der häufigste Weg, über den Titel im Rahmen des Forderungsmanagements erwirkt werden, führt über ein gerichtliches Mahnverfahren. Das funktioniert ohne Anwälte und ist im Kern ein Verwaltungsakt, der eine nicht titulierte Forderung zu einer Titulierten macht.

Ein gerichtliches Mahnverfahren lässt sich für eine unbestrittene Forderung jederzeit über einen entsprechenden Antrag auf Erlass eines Mahnbescheides beim zuständigen Mahngericht erwirken. Der Mahnbescheid geht dem Schuldner dann in amtlicher Zustellung zu und eine 14-tägige Widerspruchsfrist beginnt zu laufen. Ist diese verstrichen, können Gläubiger (oder deren Dienstleister im Forderungsmanagement) den Vollstreckungsbescheid als Teil II im gerichtlichen Mahnverfahren beantragen, für den eine äquivalente Einspruchsfrist gilt.

Der unwidersprochene Vollstreckungsbescheid ist ein vollwertiger Titel bei Gericht!

Welche Rolle spielen Titel im Forderungsmanagement?

Was ist der Titel bei Gericht (im Forderungsmanagement)? Er stellt gewissermaßen die Eintrittskarte in die nachgerichtliche Vollstreckungsarbeit dar. Denn alle titulieren Forderungen lassen sich nun auch zwangsweise, sprich gegen den Willen des Schuldners, bei ihm durchsetzen.

Nachgerichtliches Inkasso kümmert sich in diesem Kontext um ein sauberes Titelmonitoring, sodass geeignete Zugriffsmöglichkeiten für die Zwangsvollstreckung offenkundig werden. Zusätzlich geht es um die passende Strategie, um das nachgerichtliche Forderungsmanagement zum Erfolg zu führen.

Die geeignete Vollstreckungsmaßnahme (bspw. Pfändung) zu richtigen Zeit ist dann ausschlaggebend, um den Titel bei Gericht umzuwandeln in Geld im Portemonnaie.

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